2011-08-20

Papst warnt vor der "neoliberalen" EU - Entwicklung

 Bild: kleinezeitung.at


 Bild: www1.vienna.at


Wiener Zeitung (vom 19. August) :
Papst kritisiert Gier der Wirtschaft



Seite 1: (...) Die aktuelle Krise zeige, dass sich die Wirtschaft nicht an einem Maximum an Profit messen lassen dürfe, sondern auf den Schutz der Arbeit für alle Menschen ausgerichtet werden müsse, hatte der Papst schon bei seiner Ankunft in Madrid gemeint: "Die Wirtschaft kann nicht als selbstregulierte Wirtschaft funktionieren." 
Seite 6:(...) dass "der Mensch und nicht der Profit" im Mittelpunkt stehen müsse.

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Philosophie zwischen Elfenbeinturm und Engagement, III: Wirtschaftsethik und Politik

Grenzenloser Gier Einhalt gebieten


Von Peter Kampits

Quentin Massys "Die Steuereintreiber". Foto: Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein, Vaduz-Wien

Quentin Massys "Die Steuereintreiber". Foto: Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein, Vaduz-Wien

(...) Die jüngsten politischen Umwälzungen und nahezu bürgerkriegsähnliche Zustände in Nordafrika sind Zeichen eines Aufbruches aus Unterdrückung, sozialer Ungerechtigkeit sowie Armut.

(...)  die Zahl jener Philosophen, die sich mit kritischem Engagement für politische Freiheiten, soziale Gerechtigkeit und Beseitigung der Not eingesetzt haben (...)  Jean Paul Sartre, der gegen den Kolonialismus, gegen die Unterdrückung und gegen die Ausbeutung unermüdlich eingetreten ist. Andere Beispiele wären die Thesen eines André Glucksmann oder Bernard Henri Lévy, die sich ebenfalls für wirtschaftliche, soziale und politische Gerechtigkeit einsetzten.

(...) Eine Welt, in der die Balance zwischen Politik und Wirtschaft abhanden gekommen ist, in der nicht selten die Politik als Erfüllungsgehilfe wirtschaftlicher Interessen erscheint (...)

(...) angesichts der alle Grenzen überschreitenden wirtschaftlichen Gier nicht darauf verweisen, dass der den Erdball erobert habende Homo oeconomicus, der Neoliberalismus und der Fetisch Marktwirtschaft in seine Schranken verwiesen werden sollte.

Die jüngsten Finanzskandale, die die Wirtschaftskrise ausgelöst haben, der Bankenkrach, die Insolvenzen und Massenentlassungen stehen maßlos überzogenen Managergehältern und Boni gegenüber, die den Betroffenen die Schamröte ins Gesicht treiben müssten.
Gewinnmaximierung allein kann nicht das Ziel sein
(...)  es geht vielmehr um die Konzeption einer Marktwirtschaft, der jedwede staatliche Ordnung abhanden gekommen scheint.


 Gewinnmaximierung allein kann nicht das Ziel eines verantwortungsvollen Wirtschaftens sein (...)
Es geht im Wesentlichen darum, die Beziehung einer entfesselten und normativ enthemmten Ökonomisierung aller Lebensbereiche und aller sozialen Beziehungen umzukehren: Die Wirtschaft muss wieder in das soziale Beziehungsgeflecht eingebettet werden. Nur dann besteht eine Chance, zumindestens ansatzweise den derzeitigen Vorrang des Marktes zu begrenzen. Solange allerdings das reine Gewinnstreben und das Beiseiteschieben aller ethisch-moralischen Bedenken zugunsten einer Steigerung des Profits Leitbilder für die Unternehmen, vornehmlich die sogenannten Global Players, darstellen (...)

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Papst warnt vor Unbeständigkeit und Egoismus


(gloria.tv/ KNA) Papst Benedikt XVI. hat beim Weltjugendtag in Madrid vor Unbeständigkeit und Egoismus gewarnt. Viele hielten sich für Götter und meinten, keine anderen Fundamente zu brauchen als sich selbst, sagte der Papst bei einer Willkommensfeier am Donnerstagabend. Solche Menschen würden gerne selbst entscheiden, was Wahrheit und Gerechtigkeit sei sowie wer lebenswert sei und wer hingegen «auf dem Altar anderer Perspektiven geopfert werden» könne.

Versuchungen, sich immer dem Zufall zu überlassen, ohne einen festgesetzten Kurs zu leben und sich vom Impuls des Augenblicks leiten zu lassen, lauerten stets im Hinterhalt.

Diesem «Leben ohne Horizonte» setzte Benedikt XVI. eine Freiheit mit Gott gegenüber. Die Menschen seien nicht bloß «blinde Vollstrecker», sondern verantwortlich für ihr Handeln, da sie nach dem Bilde Gottes als Freie erschaffen seien. Damit seien sie «Protagonisten auf der Suche nach der Wahrheit und nach dem Guten». Wenn die Jugendlichen ihr Leben auf dem «festen Grund» Jesus Christus bauten, werde Weisheit und Klugheit ihre Schritte leiten. Fest im Glauben, würde ihr Leben auch ihren Altersgenossen eine wertvolle Alternative aufzeigen. Der Papst sagte, dass die Jugendlichen mit ihrer Freude auch andere anstecken würden. Sie würden auch auf diejenigen ausstrahlen, deren Fundamente der Existenz nicht haltbar gewesen seien, weil sie der Modeströmung nach unmittelbarem Nutzen folgten.

Wenn sie Christus folgten, könnten die Jugendlichen sich nicht auf Wegen verlieren, die Leere und Enttäuschung hinterließen, sagte der Papst. Er warnte vor «blinden und egoistischen» Impulsen und dem «Weg der verlockenden Vorschläge», die jedoch eigennützig, trügerisch und unbeständig seien.

Der Papst sprach zu den auf der Plaza de Cibeles versammelten Jugendlichen. Auch auf den umliegenden Straßen sowie an der wenige Hundert Meter entfernten Plaza de la Independencia verfolgten die jungen Menschen die Rede über Lautsprecher und Großbildschirme.

Links zum Thema:

Ausbeutung der Arbeitskräfte und Verbrauche

Verbindliche Grundzüge der Wirtschaftspolitik

Die Steuerzahler haften für die Verluste der Spekulanten

Wirtschaft

Wettbewerb 

Was ist los in diesem Land?

Währung,

Wirtschaftsregierung


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

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