2014-03-19

Verdrängte Zusammenhänge

Der dramatische Verlust von Nahrungsflächen durch immer schlechter werdende Rahmenbedingungen für die bäuerliche Landwirtschaft wird systematisch aus dem Bewußtsein der breiten Masse verdrängt. Dabei ist diese gemachte Entwicklung eine der Mitursachen für viele derzeitige Probleme, auch für den sogenannten Arbeitsmarkt (schon diese Bezeichnung ist entwürdigend!). Die neuesten, nachstehend angeführten Zahlen aus dem offiziellen „Grünen
Bericht“ der Bundesregierung (2013) werden nirgends öffentlich thematisiert. Oder können Sie sich an eine einzige Fernsehdiskussion oder einen großen Artikel dazu in einer Massenzeitung erinnern?
In nur 50 Jahren, zwischen 1960 und 2010, verminderte sich die landwirtschaftlich genutzte Fläche in
Österreich um enorme 1,172.016 Hektar. Das sind um 11.000 Hektar mehr als die gesamte land- und forstwirtschaftliche Fläche in Oberösterreich im Jahr 2010 ausmachte. (Für Nicht-Landwirte: ein Hektar sind 10.000 Quadratmeter, in etwa die Fläche eines Fußballfeldes oder 10 größerer Eigenheim/Gartengründe.)


Die Waldflächen nehmen zu, allein zwischen 1990 und 2010 um beträchtliche 145.449 Hektar,
während im selben Zeitraum die landwirtschaftliche Nutzfläche um 510.010 Hektar, das sind 15 Prozent (!), zurückging - in nur 20 Jahren. Und dies bei stetig steigender Bevölkerung (im wesentlichen aufgrund der Einwanderung). 1995 hatte Österreich 7,948.278 Einwohner, 2011 bereits 8,420.900 Einwohner.


Allein im Zeitraum von 2000 bis 2011 nahm die Bevölkerung um 409.334 Einwohner zu.
44.191 Betriebe weniger! Zwischen 1999 und 2010, in nur 11 Jahren, nahm die Zahl der landund
forstwirtschaftlichen Betriebe in Österreich um 44.191 ab, das sind 20,32 %. Das heißt, je Monat
sperrten 335 Betriebe (Bauernhöfe) zu = 11 pro Tag. Gleichzeitig mußten dadurch allein in diesem Zeitraum rund 60.000 bis dahin auf den Bauernhöfen tätige Menschen einen neuen Arbeitsplatz suchen und vergrößerten damit deren Zahl. Obige Zahlen entnommen der jüngsten Ausgabe der „Unabhängigen Bauernzeitung“ (www.ubv.at), deren jahrzehntelange, sachlich fundierte Arbeit für die
Gesamtgesellschaft von den Massenmedien völlig ignoriert wurde.


Praktisch die gesamte „frei gewordene“ Ackerfläche wurde verbaut und versiegelt, wie aus den amtlichenAgrarstrukturerhebungen hervorgeht. Die zunehmende Verbauung unserer Landschaft hat im „Bauernsterben“ eine der Hauptwurzeln! Ebenso wie die Arbeitslosigkeit: 1951 gab es 432.848 bäuerliche Betriebe in Österreich, 2010 nur mehr 153.519, 2013 (geschätzt) nur mehr 138.000. Berufstätige in der Landwirtschaft gab es 1951 insgesamt 1,192.000 (davon Familienarbeitskräfte
860.000), 2012 nur mehr 147.401 (davon Familienarbeitskräfte 123.785). 1951 betrug die landwirtschaftliche Kulturfläche in Österreich 4,080.266 Hektar, 2010 nur mehr 2,879.895 Hektar. Es sind erschreckende Zahlen, die uns von Ing. Gerhard Nowotny aus O.Ö. zur Verfügung gestellt wurden. 


Quelle: Wegwarte

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